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Unterstützung bei eingeschränktem Zugang

Zugänglichkeit hat in der COVID-Ära viele Gesichter: Zugang zu einem ruhigen Ort, um zu lernen und sich zu konzentrieren; Zugang zu digitalen Geräten wie Computern oder Smartphones; Zugang zu einem verlässlichen oder finanzierbaren Internetanschluss; Zugang zu bezahlbarer Datennutzung; Zugang zu Lesekompetenzen; Zugang zu und souveräner Umgang mit digitalen Kompetenzen.

Lernteams wurden mit Blick auf die Zugänglichkeit konzipiert: indem sie Online-Kurse in öffentliche Räume bringen, vermitteln sie Bildung und Technologie und unterstützen Lernende, die solch eine Infrastruktur vielleicht zu Hause nicht haben. Leider bedeutet der Übergang zu reinen Online-Lösungen, dass viele Ressourcen denen nicht zur Verfügung stehen, die nicht über die Werkzeuge verfügen, um sie zu nutzen.

Sorgen Sie nach besten Kräften dafür, die Bedürfnisse Ihrer Lernenden in Erfahrung zu bringen und aufzugreifen, um gerechte Bildungschancen zu schaffen. Viele erfahrene Moderierende sind erfolgreich mit Interessierten in Kontakt getreten durch E-Mails, Telefonanrufe oder Faltblättern beigefügte Anmeldeformulare.

Lösungen bei begrenzter Bandbreite

Auch wenn es keine Einheitslösung gibt, so sind doch einige alternative Modelle für Distanzlernen mit Lernteams in unserer Community entstanden. Uns ist daran gelegen, dass weiterhin Folgendes definitionsgemäß zu einem Lernteam gehört: eine moderierende Person, ein Thema mit speziellen Lernmaterialien und eine Lerngruppe, deren Mitglieder zusammenarbeiten.

Telefonkonferenzen + individuelle Geräte

Barbara von der Los Angeles Public Library hat eine Telefonkonferenznummer für ihr Lernteam eingerichtet. (​Siehe Barbaras Fallbeispiel.​) Alle, die teilnehmen wollten, sind einem Jitsi-Raum entweder auf ihren Computern beigetreten oder indem sie angerufen haben, und Barbara hat das Kursmaterial über den Lautsprecher für sie hörbar gemacht. Da alle entweder ein Smartphone oder Zugang zu einem Computer hatten, waren alle in der Lage, den Online-Kurs gemeinsam als Gruppe während der Anrufschaltung zu besprechen.

Telefonkonferenzen + gedruckte Materialien

Kathleen und Abel von der Los Angeles Public Library arbeiten mit Erwachsenen, die zuhause nicht jederzeit Zugang zu einem Computer mit Internetanschluss haben. Allerdings haben viele Zugang zu einem Smartphone oder einem Computer, den sie mit anderen teilen, sodass sie im Laufe der Woche etwas herunterladen können. In Anbetracht dieser Einschränkungen erkunden die beiden die Möglichkeit, Kursmaterialien herunterzuladen und sie den Teilnehmenden im Laufe der Woche per Mail zu schicken, damit sie Zeit haben, die Inhalte entweder auszudrucken oder im Voraus zu bearbeiten.

Textbasierte asynchrone Meetings (E-mail/Slack)

Ein asynchrones Lernteam zu organisieren ist eine Herausforderung, aber es ist möglich. Das ist auch eine Lösung für Gruppen, die keinen Termin finden, an dem sie sich regelmäßig treffen können. Gruppen-E-Mails bieten eine Möglichkeit, eine Gruppe von Lernenden zusammenzuhalten, vor allem, wenn es eine klar definierte Tagesordnung gibt und Aufforderungen mit der Bitte um eine Reaktion.

Textnachrichten an die Gruppe oder an Einzelne

In Fällen, wo der Zugang zu einem Smartphone oder die Datennutzung begrenzt ist, gibt es die Option, eine Lerngruppe via WhatsApp oder Textnachrichten zu organisieren. Yusuf in Kenia moderiert ein Training für Jugendliche auf diesem Wege und hat festgestellt, dass es lohnend, aber schwierig ist: es kann sein, dass man nur langsam vorankommt, wenn man davon abhängig ist, dass alle Teilnehmenden reagieren, und technische Konzepte mit Textnachrichten zu erklären ist kompliziert. Er experimentiert damit, vorab Lerninhalte auf Telefone zu laden und sie an Lernende zu verteilen, obwohl die Verleih-Logistik schwierig ist.

Lösungen ohne Lernteam

Manchmal gibt es keine praktikable Lösung, um allen Gästen die Teilnahme an einem Lernteam zu ermöglichen, aber das bedeutet nicht, dass sie ganz leer ausgehen müssen. Hier sind einige Ideen, wie Sie ansonsten Bildungsmöglichkeiten für Ihre Bürger anbieten können.

Kontext-Reframing

Das Ausmaß der mit der Online-Umstellung verbundenen Änderungen kann auf Lernende überwältigend wirken: neue Räume, neue Technologien, neue Lernformen. Wenn Ihre Bürger noch nicht mit dem Konzept der Lernteams vertraut sind, könnte es sinnvoll sein, einen alternativen Rahmen anzubieten: eine Formulierung wie ‚mit einer Gruppe von Buchinteressierten online gehen' führt ein vertrautes Konzept ein und baut eine Brücke, die helfen kann, eingeschüchterte Gäste in neue Räume mitzunehmen.

Innerhalb einer Familie lernen

Wenn Sie mit bestimmten Menschen nicht regelmäßig kommunizieren oder sie treffen können, ziehen Sie Möglichkeiten in Betracht, wie isolierte Gemeinschaften zusammen lernen können. ​Family Creative Learning​ist z.B. eine Workshop-Reihe, die Kinder und ihre Eltern in gemeinsames Lernen einbezieht ("engages children and their parents to learn together"). Wie können solchen Gruppen, die zusammen leben, Lernerfahrungen ermöglicht werden?

Gedruckte Mails/Anleitungen

Das gänzlich offline konzipierte Lernteam wäre eine Erweiterung des oben beschriebenen Plans von Kathleen and Abel. Statt Kursmaterialien zu mailen, könnten Moderierende sie mit der Post schicken, und dann die Vorstellungsrunde synchron während einer Telefonkonferenz machen. Das Modell mit Online-Kurs bricht hier sozusagen zusammen – vielleicht wäre es besser, der Besprechung etwas Visuelleres zugrunde zu legen, das als gedrucktes Material konzipiert ist (ein Buch, Arbeitsblatt oder Magazin).

Lucky von der Los Angeles Public Library überlegt, wie sie Senioren in ihrer Gemeinde unterstützen kann, die nicht an Online-Gruppentreffen teilnehmen wollen oder können. Sie macht sich Gedanken, wie sie gedruckte Arbeitsbücher, Magazine mit Rezepten oder andere Aktivitäten nutzen kann, um sicherzustellen, dass ihre Bürger wissen, wie wichtig sie ihr sind.

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